Während ein interkulturelles Seminar eine einmalige Veranstaltung ist, die je nach Thema und Intensität auch durchgehend mehrere Tage dauern kann, läuft die Wissensvermittlung eines interkulturellen Kurses in mehreren pädagogisch-didaktischen Schritten über einen längeren Zeitraum. Es handelt sich quasi um eine etappenweise Weiterbildung.
Es lässt sich vom lateinischen „seminare“ (übersetzt: säen) herleiten und ist von seinem Ursprung – und auch heute noch – eine Lehrveranstaltung an einer Universität. Das Seminar dort dient der wissenschaftlichen Vertiefung eines Stoffes und zeichnet sich im Gegensatz zur Vorlesung durch eine kleine Gruppe und eine verstärkte Interaktion der Studierenden aus.
Dasselbe Schema findet sich beim interkulturellen Seminar in der Erwachsenenbildung. Bei dieser einmaligen Weiterbildungsveranstaltung bekommen die Teilnehmenden in einer kleinen Gruppe nicht nur – wie bei einem Vortrag – Theorie vermittelt, sondern werden direkt eingebunden. Sie arbeiten, durch Fragen, Teamarbeit, praktische Fallbeispiele, Rollenspiele und Diskussionen, aktiv daran mit, sich die neuen interkulturellen Fähigkeiten für die Praxis anzueignen. Gerade im beruflichen Kontext ist das sehr wichtig. Bei dem Seminar Thema –interkulturell- prägen sich die persönlichen Erlebnisse in Verbindung mit den Ergebnissen deutlich besser ein als Mitschriebe aus informativen Vorträgen. Jeder Einzelne profitiert langfristig vom Austausch mit mir als Seminarleiterin und den anderen Teilnehmenden.
Ein interkultureller Workshop ist dem interkulturellen Seminar am ähnlichsten. Viele Elemente überschneiden sich, weshalb die Begriffe oft verwechselt werden. Dabei gibt es ein deutliches Unterscheidungsmerkmal: Das neue Wissen wird während eines moderierten interkulturellen Workshops hauptsächlich gemeinsam erarbeitet. Das heißt, die Theorie rückt in der Gruppenarbeit gegenüber der Praxis in den Hintergrund. Um das zu ermöglichen, wird darauf geachtet, dass der Teilnehmerkreis in interkulturellen Workshops noch kleiner ist als beim interkulturellen Seminar.
Von einer interkulturellen Konferenz – auch Kongress, Symposium oder Tagung genannt – spricht man, wenn Menschen zum Austausch und zur Kontaktpflege zusammentreffen, die im gleichen Themenbereich arbeiten. Die Wissensvermittlung erfolgt über Vorträge, Präsentationen, Workshops und Podiumsdiskussionen.